Die Fraktion LI.PAR.Tie. im Gemeinderat der Stadt Mannheim spricht sich nach dem Tod eines Pferdes infolge eines Sturzes beim Springreiten auf dem Maimarkt-Turnier gegen die Praxis von Springreit-Wettbewerben und Pferderennen aus. Pferde sind keine Sportgeräte, sondern empfindsame Wesen, die nicht zum Preis von Medaillen und Pokalen misshandelt und in Lebensgefahr gebracht werden dürfen.
Am Montag, 9. Mai, musste infolge eines Sturzes auf dem Springreit-Parcours des Maimarkts der Wallach Maserati mit einem Trümmerbruch eingeschläfert werden. Dies ist nur der jüngste in einer langen Reihe von tödlichen Unfällen, die der „Sport“ Springreiten zwangsläufig mit sich bringt. Denn die Hindernisse, deren Überwindung dem natürlichen Verhalten der Pferde widerspricht, sind gefährliche Fallen für die Tiere. Schwere Verletzungen sind die logische Folge.
Zwei Tage zuvor kam es zu einem Unfall bei einem Pferderennen auf der Mannheimer Waldrennbahn. Dabei verletzte sich ein Jockey schwer. Sein Pferd blieb glücklicherweise unverletzt. Doch viele Unglücke bei Pferderennen enden auch für die Tiere mit Verletzungen oder sogar dem Tod.
Dazu der tierschutzpolitische Sprecher der Fraktion, Andreas Parmentier: „Wir haben nichts gegen den Reitsport. Er wird überwiegend mit großer Leidenschaft und Fürsorge für die Pferde betrieben. Was wir ablehnen, sind Wettkampfveranstaltungen, in denen die Vierbeiner zu unnatürlichem und gefährlichem Verhalten gezwungen werden. Keine Trophäe ist es wert, dass dafür ein so hochentwickeltes Lebewesen wie ein Pferd leiden oder gar sterben muss! Im Sinne des Tierschutzes wäre am konsequentesten ein Verbot des Springreitens und der Pferderennen.“
Stadtrat Parmentier erinnert auch nochmal an den Ausschluss der Bundestrainerin für Modernen Fünfkampf, Kim Raisner, bei den Olympischen Spielen im August 2021, nachdem sie ein Pferd geschlagen und die Wettkämpferin aufgefordert hat, „richtig draufzuhauen“. Dieser Vorfall führte der Weltöffentlichkeit vor Augen, wie brutal Pferdewettkämpfe sein können. Die zwei Vorfälle der letzten Tage in Mannheim belegen, dass tierquälerische Wettkämpfe leider auch dem Alltag angehören. Diese Praxis muss ein Ende haben. Denn Pferde sind viel zu sensible Tiere, um sie wie Sportgeräte zu verheizen.