Die Verwaltung wird gebeten, Auskunft zu erteilen, wieviele medizinische Behandlungen in Mannheim in den Jahren 2018 und 2019 für Menschen ohne gesetzliche oder private Krankenversicherung durchgeführt wurden.
Desweiteren:
– Wieviele Personen betraf dies?
– Wieviele Behandlungen wurden Behörden oder Einrichtungen der Stadt Mannheim dafür in Rechnung gestellt?
– Wie hoch sind die Kosten für die Stadt Mannheim insgesamt, die durch medizinische Behandlungen entstehen, die nicht privat oder von Krankenkassen getragen werden?
Begründung:
Die zunehmende Anzahl von Menschen ohne Krankenversicherung stellt für das Sozialsystem und die Stadt selbst ein Problem dar. So gab die Universitätsklinik Mannheim „ca. eine Million Euro aus uneinbringlichen Forderungen durch Patienten ohne Krankenversicherung” zwischen 2014 und 2016 an. Als alleinige Gesellschafterin der UMM ist die Stadt an diesen Kosten beteiligt.
Derzeit wird die medizinische Versorgung von Unversicherten durch ehrenamtliche, lokale Träger übernommen (v. A. Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung und MediNetz Rhein-Neckar e.V.). Die Vereine berichten von jährlich ansteigenden Zahlen von Menschen ohne Krankenversicherung, bedingt durch die vermehrte EU-Binnenmigration – aber auch von Selbständigen, die sich die Beiträge für die GKV nicht leisten können – oder Menschen, die durch psychische Erkrankungen, Sucht oder Obdachlosigkeit ohne Versicherungsschutz leben.
Um dieses Problem lösen zu können, muss zuerst eine Informationsbasis über Anzahl der Fälle und der Betroffenen vorhanden sein, um dann eine institutionelle Lösung zu schaffen.